DVD-Cover: Zombieland (Foto: Frank Krause/Sony Pictures Releasing)
DVD-Cover: Zombieland (Foto: Frank Krause/Sony Pictures Releasing)

Filmkritik: Zombieland

Zombieland war im Sommer 2009 ein Überraschungserfolg. Dabei ist eine Zombie-Komödie, die eben nicht als B-Movie angelegt ist, tatsächlich eine Seltenheit. Trotz oder gerade deswegen wurde mir dieser Film von einigen Freunden empfohlen und als urkomisch beschrieben. So landete die DVD dieses Wochenende nun endlich auch in meinem DVD-Player. Den Trailer hatte ich vorher bewusst nicht gesehen und trotzdem hatte ich – dank Shaun of the Dead – vorher gewisse Erwartungen im Kopf, die sich leider nicht bestätigen sollten.

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Der Einstieg war gar nicht mal schlecht. Der erste Hauptcharakter Columbus (Jesse Eisenberg) wird eingeführt. Er erklärt aus seiner Sicht das Leben unter den Zombies und wie er mit einem festen Regel-Katalog trotzdem überlebt. Anspielungen auf diese Regeln finden sich den ganzen Film über wieder. Wird eine Regel zum ersten Mal erklärt, gibt es kleine, amüsante Einspieler, die versuchen das „Warum“ zu erklären.

Schnell folgt der erste Mitstreiter Tallahassee (Woody Harrelson), der Columbus beim rumschleichen auf der Schnellstraße aufgabelt. Beide sind sich nicht wirklich sympathisch, doch plötzlich reisen sie gemeinsam weiter in Richtung Westen.
Auf der Suche nach brauchbaren Utensilien in einem verlassenen Supermarkt treffen sie dann schlussendlich auf die beiden letzten Hauptcharaktere Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin). Zwei Schwestern, von der eine offenbar von den Zombies infiziert wurde, sich am Ende aber herausstellt, dass dies nur ein Trick war und beide mit dem Fahrzeug und den Waffen von Columbus und Tallahassee abdüsen. Ein Umstand, der sich im Laufe des Films noch einige Male wiederholen soll … jedes Mal gefolgt von einer Aufholjagd der beiden männlichen Protagonisten.

Im Laufe des Films erfährt man immer mehr Hintergründe zu allen vier Überlebenden und was tatsächlich hinter ihrer Reise nach Westen steckt, sie im Endeffekt gar alle derselbe Wunsch nach Familie eint.

Gewürzt wird dies mit einem Gastauftritt von Bill Murray. Doch das ist dann eigentlich schon der ganze Film.

Der Showdown – will man ihn überhaupt so nennen – wirkt hier eher aufgesetzt und sehr vorhersehbar. In einer Welt, in der vorher die Angst vor Zombies, die hinter jeder Ecke lauern können, geschürt wird, wirkt es etwas fehl am Platz, eben diese – wie Mücken im Sommer – durch ein helles Licht in der Nacht „aus Versehen“ anzulocken.

Das eigentliche Ende ist für einen Zombiefilm reichlich unspektakulär und – meiner Meinung nach – unbefriedigend.

Überhaupt muss ich sagen, dass viele Witze bei mir nicht gezündet haben. Die Story fängt gut an, baut zum Ende hin aber immer mehr an Spannung ab. Auch die Charaktere werden gut aufgebaut, was allerdings nicht konsequent ausgenutzt wird. Die immer wieder referenzierten Regeln von Columbus werden zunehmend liebloser eingebunden, wirken zum Ende hin eher aufgesetzt. Der eigentliche Grund, warum sie am Anfang (und im Trailer) so aufgebaut wurden, bleibt unklar, zumal er viele davon ohnehin ständig abändert. Lediglich der Gastauftritt von Bill Murray lässt bei mir das Herz des Filmfans höher schlagen – wodurch der Film bei mir zumindest einige Sympathiepunkte sammelt. Außerdem ist Emma Stone ganz nett anzusehen, was mich immerhin bis zum Ende durchhalten ließ.

Das Ende und die witzigen Momente in Shaun of the Dead fand ich jedenfalls wesentlich innovativer und einer Komödie, die das Genre des Zombiefilms ja irgendwo auch parodieren sollte, angemessener.

Ich weiß, dass ich mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe, da der Film viele Fans hat und selbst in der IMDb einen Wert von 7,8 erreicht hat. Für mich ist das Gesamtpaket jedoch nicht mehr als 5 von 10 Punkten wert.

Über den Autor

Frank Krause

Fernseh- & Internetnerd, Newsjunkie und nebenberuflicher Twitterer. Immer fasziniert von dem, was mit den Medien möglich ist - und enttäuscht davon, was sie dann tatsächlich tun. Frank Krause schreibt über die Licht- und Schattenseiten eines Business, das ihn seit seiner Jugend unendlich fasziniert.

Ein Kommentar

  • Avatar
    Annö

    hej, bei mir war es genau anders herum. ich hab erst zombieland gesehen und dann shaun of the dead. fand aber ersteren um einiges besser. vlt. sind die einfach nur begrenzt vergleichbar bzw. die wahrnehmung wird, wie du schon erwähnt hast, einfach von der erwartungshaltung ausgehend vom erstgesehenen beeinflusst. ich glaube unabhängig voneinander betrachtet sind beide filme gut!

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