Wozu brauche ich eigentlich noch ein Blog?

Instagram, Youtube, Facebook : Wozu brauche ich eigentlich noch ein Blog?

Die eigene Webseite. Mit der Welt die eigene Meinung teilen. Aber will das überhaupt jemand lesen? Und warum braucht man in Zeiten von Social Media noch ein eigenes Blog?

Immer wieder und immer öfter, wenn ich mich hier an einen neuen Text setze, kommt mir die Frage: Warum eigentlich? Braucht man heutztage noch ein eigenes Blog? Braucht es noch mehr Meinung im Netz oder nicht vielmehr nüchterne Fakten und Einordnung?  Und muss es dann auf einer eigenen Seite sein? Auf Twitter, Instagram oder Facebook geht das doch auch und man bekommt für weniger Aufwand deutlich mehr Interaktion.

Zur Wahrheit gehört nämlich auch: Die Zeiten guter Abrufzahlen und Kommentaren unter meinen Postings sind schon lange vorbei. Gleichzeitig aber auch die Zeiten, in denen ich jede Woche einen Text geschrieben habe oder große Ambitionen hatte, die Reichweiten meine Inhalte immer weiter zu steigern. Nicht zuletzt, weil ein Blog zu betrieben schon längst keine Pionierleistung mehr ist, sondern das Internet voll ist mit – mehr oder weniger interessanten – Meinungsbeiträgen. Nachrichtenseiten überschlagen sich immer mehr mit Kolumnen und Meinungskästen. Instagram, Twitter und Youtube werden durch haufenweise aufstrebende Influencer ja quasi nur noch auf Meinungsbasis betrieben.

Ein Blog ist mehr als nur die Inhalte

Sollte ich deshalb aufhören zu bloggen und stattdessen voll auf Social Media setzen? Nö.

Eine eigene Webseite, ein eigenes Blog ist – für mich – mehr als die bloßen Inhalte. Es ist eine Experimentierplattform. Inhaltlich, aber auch technisch. Ich habe für diese Seite ein eigenes Theme gebaut, eigene Widgets geschrieben und lernen müssen, wie man den Code optimieren kann und wie man nun am besten die Nutzer fragt, welche Cookies sie zulassen möchten.

Ein Blog ist aber auch eine Visitenkarten, eine Sammlung all dessen, was ich mal gemacht habe und was ich aktuell mache. Mein Youtube-Kanal kann von heute auf morgen gesperrt werden, Facebook kann von einen auf den anderen Tag die Regeln ändern, wen man dort wie erreichen darf. Aber auf meinem Blog bin ich der Chef, kann selbst gewichten und alle Inhalte vereinen. Der Besucher – und sei es nur ein potentieller Geschäftspartner oder Arbeitgeber – kann sehen, was ich kann, was ich mache, wie ich es mache. Ist mein Twitter-Account „@netscripter“ mal nicht mehr, kann jeder der sich an den Namen erinnert auch meine Webseite finden. Über Google – oder indem er einfach die Domain von Hand eingibt.

Ob das nun weiter Meinungsbeiträge sein müssen, mehr recherchierte Geschichten oder Tutorials?  Ich weiß es nicht. Aber abschalten ist keine Option.